Die Zukunft der Nationen

Im Tausendjährigen Reich Jesu Christi erwartet die Nationen eine wunderbare Zukunft, wie sie in Sacharja 8,22 beschrieben ist: «… viele Völker und mächtige Nationen werden kommen, um den Herrn der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und den Herrn anzuflehen.»

Heute noch kämpfen sie gegeneinander – die Palästinenser gegen die Israelis, der Islam gegen das Juden- und Christentum. Die Welt strebt zwar nach Frieden, aber sie reibt sich auf im Unfrieden und in unzähligen Konflikten. Die Auswüchse des Hasses und der Feindschaft kennen keine Grenzen. Viele Christen stehen auf der Seite Israels, und nicht wenige freuen sich, wenn der israelischen Armee wieder einmal ein Schlag gegen den Terror gelingt, selbst wenn dabei Unschuldige ums Leben kommen. Manche greifen in Gedanken sogar selber zur Waffe, um gegen die Feinde Israels zu kämpfen. In unserer Welt wird Gewalt mit Gegengewalt beantwortet, weil auf andere Art kein Frieden möglich zu sein scheint. Eines Tages wird auch der Herr mit Gewalt antworten und alle Nationen in die Schranken weisen.

Angesichts der hasserfüllten Drohungen, Anschläge und kriegerischen Auseinandersetzungen übersehen wir allzu leicht, dass der Welt der Friede Gottes fehlt und darum kein Friede auf Erden sein kann. Sowohl die Palästinenser als auch die Syrer, Iraker, Amerikaner, Asiaten, Afrikaner, Europäer und auch die Israelis – alle brauchen Jesus Christus. Als Gemeinde Jesu sind wir dazu bestimmt, Sein Evangelium unter allen Nationen zu verkündigen und für alle Menschen zu beten, sie zu lieben und ihnen Gutes zu tun. «Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen» (Mt 5,44). Wir dürfen kein Gefallen haben an Gewalt und Gegengewalt, denn die Gemeinde Jesu hat eine andere Berufung, und nur darin können wir zum Frieden in der Welt beitragen.

Wie wohltuend ist es, wenn wir wissen, dass der Herr Jesus bei Seiner Wiederkunft – nach einem anfänglichen Gericht – Gerechtigkeit und Frieden bringen wird unter alle Völker. Sehnen wir uns danach und beten wir dafür? Nach den prophetischen Aussagen der Bibel werden offenbar auch die Palästinenser unter der zukünftigen Herrschaft Jesu ihr Erbteil in Israel erhalten. Über die Philister, deren geistliche Nachfolger die Palästinenser sind, heisst es nämlich in Sacharja 9,7: «Und ich werde seine blutigen Fleischbrocken aus seinem Mund wegreissen und seine abscheulichen Stücke zwischen seinen Zähnen hinweg. So wird auch er als ein Rest übrig bleiben für unseren Gott und wird sein wie ein Stammverwandter in Juda und Ekron wie ein Jebusiter.» Dem Terrorismus wird durch das Eingreifen des Herrn ein Ende gesetzt, und ein Überrest der «Philister» wird werden «wie ein Stammverwandter in Juda» und «Ekron (eine Philisterstadt) wie ein Jebusiter». Dem Jebusiter Arauna kaufte König David das Grundstück ab, auf dem später der Tempel gebaut wurde (2.Sam 24,18ff.).

In Jesaja 19 ist die Rede von der Wiederkunft des Messias. Auch Ägypten wird erwähnt: «Ausspruch über Ägypten. Siehe, der Herr fährt auf einer schnellen Wolke und kommt nach Ägypten. Da beben die Götzen Ägyptens vor ihm, und das Herz Ägyptens zerschmilzt in seinem Innern» (V 1). Die in diesem Kapitel beschriebenen Gerichte sollen dazu führen, dass Ägypten sich dem Herrn zuwendet, was dann auch geschieht. Es wird so weit kommen, dass fünf Städte in Ägypten Hebräisch lernen werden, die «Sprache Kanaans». In jener Zeit wird man einen Gedenkstein für den Gott Israels aufrichten als ein Zeichen und Zeugnis für den Herrn. In ihrer Unterdrückung werden sie zum Herrn rufen. Er wird sie erhören und erretten. Gott wird sich ihnen zu erkennen geben, und die Ägypter werden Ihm dienen. Zur selben Zeit wird sich auch Syrien dem Herrn anschliessen, so dass Israel mit Ägypten und Syrien zusammen ein Segen sein wird auf Erden (V 16-25). Heute können wir von solch einer Situation nur träumen, denn momentan erscheint sie uns undenkbar. Doch beim Herrn sind alle Dinge möglich! Der Friede, den Er am Kreuz von Golgatha durch Seinen Tod und Seine Auferstehung errang, wird die ganze Welt erreichen!

In Psalm 87,4 lesen wir: «Ich will Rahab (Ägypten) und Babel erwähnen bei denen, die mich kennen; siehe, Philistäa und Tyrus (Libanon) samt Kusch (Afrika). Dieser ist dort geboren.» So war es auch das Gebet des Psalmisten, dass das Gericht Gottes die Feinde Israels nicht vernichtet, sondern dahin führt, den Herrn zu erkennen: «Denn sie haben sich beraten mit einmütigem Herzen, sie haben einen Bund gegen dich geschlossen: Die Zelte Edoms und die Ismaeliter, Moab und die Hageriter, Gebal und Ammon und Amalek, Philistäa samt den Bewohnern von Tyrus. Auch Assur hat sich ihnen angeschlossen. Sie sind zu einem Arm geworden den Söhnen Lots. … Bedecke ihr Gesicht mit Schande, damit sie deinen Namen, Herr, suchen! … damit sie erkennen, dass du allein – Herr ist ja dein Name! – der Höchste bist über die ganze Erde!» (Ps 83,6-9.17.19).

Dieses Gebet wird Erhörung finden, denn wenn der Herr Jesus wiederkommt, wird Er in der Mitte Jerusalems wohnen. Dann werden sich viele Nationen dem Herrn anschliessen und miteinander Sein Volk werden. An jenem Tag wird auch Israel erkennen, dass der Herr, der vor 2 000 Jahren unter ihnen lebte, ihr Gott ist: «Und an jenem Tag werden viele Nationen sich dem Herrn anschliessen. So werden sie mein Volk sein. Und ich werde in deiner Mitte wohnen, und du wirst erkennen, dass der Herr der Heerscharen mich zu dir gesandt hat» (Sach 2,15). «Und die Nationen werden erkennen, dass ich der Herr bin, der Israel heiligt, wenn mein Heiligtum für ewig in ihrer Mitte ist» (Hes 37,28). Lassen wir also unseren Emotionen nicht freien Lauf; denn wir sollten nicht vergessen, dass dieser Friede das Ziel Gottes mit der Welt ist. Deshalb sollten wir ihn auch zu unserem Ziel machen.

Norbert Lieth absolvierte seine theologische Ausbildung an der Bibelschule des Mitternachtsruf in Südamerika und war dort auf verschiedenen Missionsbasen tätig. Ein zentraler Punkt seines weltweiten Verkündigungsdienstes ist das prophetische Wort Gottes.
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